Ende Gelände! Hambi Bleibt! Infoveranstaltung

Ende Gelände! Hambi Bleibt!

Vom 25.-28.10 heißt es wieder Ende Gelände! Wir werden im Rheinischen Braunkohle Revier Kohleinfrastruktur blockieren, denn die Klimakrise macht einen sofortigen Ausstieg aus der Kohle erforderlich. Während die Bundesregierung die Interessen der fossilen Industrie schützt und die Kohlekommission diskutiert, handeln wir! Mit tausenden von Menschen werden wir für Klimagerechtigkeit kämpfen und mit einer Massenaktion zivilen Ungehorsams den Kohleausstieg einleiten!

Bei unserer Infoveranstaltung werden wir dir alle wesentlichen Fakten zu Braunkohle, Klimagerechtigkeit und Kohleausstieg vermitteln. Zudem werden wir von den erfolgreichen Kämpfe im Hambacher Wald berichten. Außerdem wirst du erfahren, was Ende Gelände ist, welche Aktionen am letzten Oktoberwochenende geplant sind und wie du dich im Kampf für Klimagerechtigkeit beteiligen kannst! Wir laden dich ein mit dem Ende-Gelände-Sonderzug mit uns in den Hambi zu fahren.

Infoveransaltung zu Braunkohle, Klimagerechtigkeit Kohleausstieg und Ende Gelände
Donnerstag, 18. Oktober 2018, um 19 Uhr im Seminarraum 4, Steintorcampus

Ticketverkauf für den Ende-Gelände-Sonderzug

Außerdem Ticketverkauf für den Sonderzug zur Aktion:
Wo? Leipzig – Hambi und zurück,
Wann? Donnerstag, 25.10. Abends hin, Sonntag, 28.10. Abends zurück
Wie viel? 40€ ermäßigt, 50€ Normalpreis, 60€ Solipreis

#unteilbar: Für eine offene und freie Gesellschaft – gegen Rassismus und Heteronormativität!

Am 13. Oktober 2018 fahren wir gemeinsam von Halle nach Berlin zur #unteilbar-Demo. Direkt davor möchten wir an der Kundgebung “Aktion Standesamt” teilnehmen.

Treffpunkt für die gemeinsame Zuganreise: 7:50 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Halle. Wir werden mit Schönen-Wochenend-Tickets anreisen. Abfahrt ist 8:13 Uhr von Gleis 10, Ankunft in Berlin um 11:49 Uhr.

Ab 12:00 Uhr findet vor dem Bundeskanzler_innenamt in Berlin die zentrale Abschlusskundgebung der Aktion Standesamt 2018 statt. Unter dem Motto “Es gibt mehr als 2 Geschlechter – Meine 3. Option” kämpft die Aktion Standesamt 2018 für die Abschaffung von Zwangsbinarität und fordert für alle das Recht, selbstbestimmt über die eigene Geschlechtlichkeit entscheiden zu können (aktionstandesamt2018.de).

Anschließend um 13 Uhr beginnt die #unteilbar-Demo am Alexanderplatz (www.unteilbar.org). Wir wollen von der Aktion Standesamt zusammen dort hingehen. Egal ob im #Seebrücke oder im #dagegenhalten-Block: lasst uns gemeinsam ein Zeichen für ein solidarisches Miteinander, gegen Ausgrenzung und gegen Geschlechterhierarchien setzten!

Solidarität kennt keine Grenzen!

#Dagegenhalten – Solidarisch, Antifaschistisch, Antikapitalistisch

Der Rechtsruck geschieht auf allen Ebenen und mit schwindelerregender Geschwindigkeit. Chemnitz ist nur der letzte Name für eine Entwicklung in der Barrieren einreißen und die Hemmungen fallen. Nicht nur beim entfesselten Mob auf der Straße, der wieder und immer unverhohlener alle diejenigen ins Visier nimmt, die nicht in sein Weltbild passen. Nicht nur bei der AfD, die immer offener ihren rechtsextremen, ultranationalistischen und rassistischen Kern zeigt. Und nicht nur bei der CSU, mit ihrem Gerede von «Überfremdung« und »Asyltourismus«. Bestandteil dessen sind auch Teile des Staates und ihre Repräsentanten, die inzwischen nicht nur klammheimlich mit den Feinden einer offenen und solidarischen Gesellschaft fraternisieren. Das Problem ist natürlich kein Deutsches: Faschismus ist international! Überall in Europa gewinnen neofaschistische Kräfte wie in Ungarn, Österreich und Italien an Aufwind. In Rojava kämpfen die kurdischen Freund*innen den derzeit wohl offensichtlichsten antifaschistischen Kampf gegen Erdogan, Assad und Daesh.

Autoritäre Wende: Maaßen und andere Arschlöcher

Polizei und Verfassungsschutz bekommen immer neue Rechte und Befugnisse, die sie aber äußerst ungern gegen rechte Straßengewalt einsetzen. Laut des ehemaligen Präsidenten des Verfassungsschutzes handelt es sich bei rassistischen Hetzjagden und Ausschreitungen sowieso nur um fake news. Spätestens seit dem NSU-Komplex sollte allen klar sein, dass diese Behörde nicht nur auf dem rechten Auge blind ist, sondern eine politische Rolle in Rechtsruck und autoritärer Verschiebung spielt. Gern eingesetzt werden die neuen Gesetze wiederum gegen linke Bewegungen, Migrant*innen, Fußballfans oder die kurdische Freiheitsbewegung. Der autoritären Entwicklung im Inneren entspricht die voranschreitende Abschottung der Außengrenzen und der Ausbau der Abschiebemaschinerie. Die Angriffe auf die zivile Seenotrettung sind dabei ein weiterer Eskalationsschritt einer mörderischen Abschottungspolitik. Deutschland 2018: Mörderische Abschottung nach außen, Repressionund soziale Kontrolle nach innen.

Überall Polizei, nirgendwo Gerechtigkeit

Sicherheit schafft der neue Sicherheitswahn nur für wenige. Für viele andere bedeutet er das Gegenteil: Polizeigewalt, racial profiling, Repression. Die polizeiliche Aufrüstung begleitet soziale Angriffe: fortschreitende Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse, unbezahlbare Mieten, immer massivere Umverteilung von unten nach oben. Die Strategie der Rechten ist so einfach wie erfolgreich: Schuld an Ausbeutung, Unsicherheit, Wohnungsnot ist niemals die Logik des Profits, sondern immer die Migrant*innen. Diese Entwicklung hat ihren Ursprung weit vor dem »Sommer der Migration« vor drei Jahren. »Wir werden uns gegen Zuwanderung in deutsche Sozialsysteme wehre – bis zur letzten Patrone«, so Horst Seehofer bereits im März 2011.

The time is now: Dagegenhalten!

Lange sah alles nach einem Durchmarsch der Rechten aus. Doch seit einigen Monaten passiert etwas. Zehntausende gehen gegen die neuen Polizeigesetze auf die Straße und zeigen, dass sie die autoritäre Wende nicht einfach hinnehmen werden. Die Farbe Orange wird zum Symbol einer Bewegung, die breiten Widerstand gegen die Blockade der zivilen Seenotrettung und damit dem zynischen Sterbenlassen im Mittelmeer organisiert. In diesem Moment liegt eine große Chance, trotz der anhaltenden Offensive von rechts. Es gilt jetzt das Lager der Solidarität zu organisieren und gemeinsam #dagegenhalten: gegen den Rechtsruck, gegen die soziale Spaltung von oben, gegen Rassismus und Kapitalismus. Lasst uns dafür sorgen, dass wir in die Offensive kommen und die Angst die Seiten wechselt. Die Zeit dafür ist jetzt!

Kommt in den #dagegenhalten-Block auf der #unteilbar Demonstration: 13 Oktober 2018 – 12:00 Alexanderplatz, Berlin.

Frauen gegen Bolsonaro – für einen antikapitalistischen Ausweg

Unter dem Motto „Ele Não“ (nicht er) demonstrierten am Samstag den 29. September in 114 brasilianischen Städten Menschen gegen den faschistischen und aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten Jair Bolsonaro. Laut Veranstalter*innen waren alleine in São Paulo 200.000 Menschen auf der Straße.

Seitdem der ehemalige Präsident Lula offiziell nicht zur Wahl antreten darf und weiterhin im Gefängnis sitzt, führt Jair Bolsonaro die Umfragewerte für die Präsidentschaftswahl am 07. Oktober an und wird es höchstwahrscheinlich in den zweiten Wahlgang schaffen. Der Reservist der Armee ist seit 1991 Kongressabgeordneter und stilisiert sich als Anti-Etablismentkandidat, der die Korruption beenden und Brasilien nach vorne bringen will. Er fährt dabei eine nationalistische und religiöse Agenda mit dem Motto Brasilien über alles und Gott über allem. In der Vergangenheit forderte er mehrmals einen Militärputsch, er ist für seine rassistische und frauenverachtende Politik wie Aussagen bekannt und verbindet diskriminierende und illiberale Gesellschaftsvorstellungen mit einer neoliberalen Wirtschaftspolitik.

Brasilien ist seit dem Putsche 2016 tief gespalten, der aktuelle Präsident bei Popularitätswerten von unter 5%. Verschiedene rechte Parteien hatten 2016 mit radikalen Rechten paktiert, um die Mitte-Links-Regierung der PT des Amtes zu entheben. Diese Parteien schafften es in den letzten zwei Jahren die Arbeitnehmer*innenrechte, Umweltschutz, wie allgemein Rechte zum Schutze von Minderheiten extrem auszuhöhlen. Gleichzeitig privatisierte die Regierung öffentliches Eigentum und deckelte massiv die öffentlichen Ausgaben. Die PT wurde 2016 unter dem Vorwand der Korruptionsbekämpfung entmachtet, allerdings waren die Parteien, die das Amtsenthebungsverfahren angestrengt hatten in dieselben Skandale verwickelt. Dies und die wirtschaftliche wie soziale Krise in der sich Brasilien befindet, führte zu einer Erosion konservativer Parteien. Wie so oft, wenn Rechte mit der radikalen Rechten paktieren, profitiert davon die radikale Rechte. In Brasilien in Form von Jair Bolsonaro.

Gegen Bolsonaro, der von einem Teil der wirtschaftlichen Elite und vielen religiösen Kräften unterstützt wird, formierte sich aber militanter Wiederstand, der maßgeblich von feministischen Gruppen und Organisation getragen und organisiert wird. Ähnlich wie in Argentinien mit Ni una Menos sind es Frauen*, die sich dem Rechtsruck am konsequentesten in den Weg stellen und für solidarische wie emanzipatorische Alternativen kämpfen.

Die Demonstrationen Ele Não am Samstag waren Ausdruck dieses Kampfes. Hervorgegangen sind sie aus der Facebookgruppe Frauen gegen Bolsonaro, die es geschafft hat, sich nicht nur im Netz zu organisieren, sondern ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis auf die Straße zu bringen.

Bolsonaro war der Aufhänger für die Demos, die Angst vor ihm einte verschiedene politische Lager und Gruppen. Den Organisator*innen ging es aber um mehr als „nur“ Bolsonaro. In Redebeiträgen wie auf Transparenten machten sie deutlich, dass es sich bei Bolsonaro um ein Symptom einer patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Gesellschaft handle und der Kampf daher nicht bei Bolsonaro stehen bleiben darf, sondern die Gesellschaft als solche verändert werden muss.

Die mehreren hunderttausend Menschen, die am Samstag, den 29. September in ganz Brasilien auf die Straße gingen, zeigten, dass auch in Brasilien dieses faschistische Projekt nicht einfach hingenommen, sondern aktiv bekämpft wird!

Es gilt weltweilt, konsequent feministisch und antifaschistisch, für eine solidarische und antikapitalistische Perspektive!

Ele Não! – Não Passãro – Siamo Tutti Antifascisti!

United Against Racism – United We’ll Come!

Kommt mit uns am 29.9. nach Hamburg – Gegen Abschiebung, Ausgrenzung und Rechte Hetze – Für Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte für alle!

Der 29. September 2018 ist schon jetzt der schönste Tag des Jahres. Er wird unser Tag. Wir sind viele, wir sind verschieden und wir kämpfen jeden Tag vor unserer Haustür. Im September kommen wir alle zusammen. Wir kommen nach Hamburg, mit Autos, Zügen und Bussen. Aus Dörfern und Städten, aus Lagern und Camps, von Willkommensinitiativen und Hilfsorganisationen, von Baustellen, Schulen und Unis. Mit Lautsprecherwägen, Performances, Texten, Musik und Karneval verjagen wir die Kälte, den Rassismus, die Herzlosigkeit aus den Straßen der Stadt. Gemeinsam zeichnen wir ein Bild auf der Straße: das Bild unserer Freundschaft, das Bild eines solidarischen, vielfältigen und angstfreien Lebens. Wenn wir uns bewegen, bewegt sich die Welt!

Gemeinsame Anfahrt aus Halle und Magdeburg

Busanreise:

Der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. organisiert einen Reisebus aus Halle über Magdeburg nach Hamburg. Abfahrt ist am Samstag, 29.9. und Rückfahrt am Sonntag 30.9. Ort und Zeit werden nach Anmeldung bekanntgegeben. Anmelden könnt Ihr Euch unter https://www.fluechtlingsrat-lsa.de/busanreise/ . Bitte beachtet, dass die Busplätze hauptsächlich ein Angebot für Geflüchtete, People of Color und andere Menschen sind, die bei einer Anreise in öffentlichen Verkehrsmitteln von rassistischer Diskriminierung und Gewalt gefährdet sind oder dies befürchten müssen. Gebt daher bei der Anmeldung bitte an, ob ihr im Falle von Überbelegung auf euren Sitzplatz verzichten könntet.

Gemeinsame Zuganreise:

Für den Fall, dass der Bus ausgebucht ist, schlagen wir alternativ eine gemeinsame Zugreise aus Halle über Magdeburg vor. Wir würden dann am 29.9. um 7:13 ab Halle Hbf über Magdeburg 9:03 (Abfahrt) fahren und rechtzeitig zur Auftaktkundgebung um 12:13 in Hamburg ankommnen. Eine Rückreise aus Hamburg ist mit dem Schönes-Wochenende-Ticket am gleichen Tag möglich.

Bei Fragen und Interesse meldet Euch gerne per Mail bei uns: https://ilhalle.noblogs.org/kontakt/ (dort findet Ihr auch unseren öffentlichen PGP-Schlüssel).

Wir sehen uns in Hamburg!

 

Herz statt rechter Hetze – Auf nach Chemnitz

In Chemnitz ist der Lynchmob aktiviert: „Für jeden toten Deutschen töten wir einen Ausländer“, heißt es in einem Youtube-Video, das die rassistische Menschenjagd vom Sonntagabend dokumentiert. Alexander Gauland (AfD) hat auf seiner Flöte gespielt. Sein „Wir werden sie jagen“ wird in die Tat umgesetzt und Gaulands Kollege Markus Frohnmeier (AfD, MdB) ruft zur Selbstjustiz auf.

Die Bundesregierung verurteilt die Gewalttaten, lässt sie ihren Pressesprecher verlautbaren. Ihr Heimatminister Seehofer kündigt unterdessen einen neuen Flüchtlingsdeal mit Italien an und lobt die 500 neuen Grenzpolizisten die sein bayrisches „Heimatland schützen“. Wasser auf die Mühlen derer, die sich durch die Straßen von Chemnitz randalieren. Dem Freistaat Sachsen bietet Seehofer dann noch polizeiliche Verstärkung von der Bundesebene an. Ein Hohn. War es nicht Horst Seehofer, der sich in den vergangenen Wochen fast täglich auf der rassistischen Klaviatur in die Schlagzeilen spielte?

Rechte Schützenhilfe gibt es auch von der europäischen Ebene. War das Behindern von Schiffen zur Seenotrettung 2017 noch ein unerfolgreiches PR-Projekt der extrem rechten Identitären Bewegung, so ist genau dies 2018 die offizielle politische Linie der EU-Staaten: Schiffe wie das der Seenotrettungsorganisation SeaWatch werden am Aus- und Einlaufen gehindert. Die europäischen Außengrenzen werden derweil immer weiter auf den afrikanischen Kontinent outgesourced. Tausende werden an der Flucht gehindert. 1500 Menschen sind bereits in diesem Jahr ertrinken gelassen worden. Die Toten in den Wüsten bleiben ungezählt. Es ist die endgültige Aufgabe dessen, was sich einst Asylrecht nannte. Ist es das, was die AfD meint, wenn sie von jagen spricht? Wahrscheinlich schon.

Chemnitz hat uns in den letzten Tagen eins gelehrt: wir müssen dagegenhalten. Auch wenn es rassistische Gewalt, Jagdszenen gegen Linke, Homosexuellen und Migrant*innen nicht erst seit Montag und nicht nur in Chemnitz gibt. Wir müssen jetzt in Chemnitz, in Sachsen und bundesweit etwas wichtiges mit Leben füllen: Antifaschistischer Widerstand ist jetzt unsere Pflicht. Erinnern wir uns an den Schwur von Buchenwald: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Machen wir uns auf nach Chemnitz. Und senden wir damit ein Signal der Solidarität an diejenigen, die vor Ort leben und nicht einknicken, die sich nicht unterkriegen lassen, die nicht wackeln. Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Kommt aus dem Grund am Samstag, den 1. September 2018 mit uns nach Chemnitz. Wir treffen uns um 13 Uhr am Hauptbahnhof Halle (Saale) und fahren um 13:15 mit der S5X nach Leipzig um uns dem dortigen Zugtreffpunkt anzuschließen. In Chemnitz werden wir uns an der Kundgebung von “Chemnitz Nazifrei” beteiligen.

Seenotrettung ist kein Verbrechen!

Während sich der gesellschaftliche Diskurs weiter nach rechts verschiebt, haben wir heute in Halle (Saale) ein Transparent an der Giebichensteinbrücke angebracht, um unsere Solidarität mit Geflüchteten hier und auf dem Weg nach Europa zu zeigen. Wir fordern ein Ende der Kriminalisierung von Seenotrettung und fordern sichere Fluchtrouten und Häfen! Wir wenden uns gegen den tödlichen Rassismus in den Institutionen wie auf der Straße!

Anlässlich des Weltantikriegstages findet diesen Samstag, den 1.9.2018 um 14 Uhr vor der Ulrichskirche (Leipziger Straße) eine Kundgebung gegen die Militarisierung der Grenzen und für sichere Fluchtrouten statt. Kommt vorbei, beteiligt euch an den Seebrücke-Aktionen und setzt mit uns ein solidarisches Zeichen. Macht Halle zu einem sicheren Hafen!

Seebrücke statt Seehofer!

Kein Schlussstrich: Straßen in Halle nach NSU-Opfern umbenannt

Bundesweite Straßenumbenennungen zum Ende des NSU-Prozesses

Aktivist*innen der Interventionistischen Linken (IL) haben heute in Halle (Saale) zehn Straßen mit den Namen der Opfer des Nationalsozialistischen Untergrundes NSU versehen. Ziel der Umbenennungen war es, das Gedenken an die bisher ermittelten zehn Todesopfer des Terrornetzwerks kurz vor dem Ende des NSU-Prozess in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Aktion fand bundesweit in weiteren 20 Städten statt, darunter mit Köln, Hamburg, Nürnberg und Heilbronn auch in vier Städten, in denen der NSU nachweislich Taten verübt hatte.

Hannah Weber von der Interventionistischen Linken Halle: „Auch nach fünf Jahren NSU-Prozess bleiben mehr Fragen als Antworten. Die Bundesanwaltschaft hat bis zum Ende des Prozesses den Mythos vom Terror-Trio aufrechterhalten. Sie hat die Aufklärung über das Terrornetzwerk verhindert und die staatliche Beteiligung vertuscht. Das gesamte Umfeld des NSU ist durch V-Männer geprägt gewesen. Der sogenannte Verfassungsschutz hat sich durch aktive Beteiligung und Ausstattung mit finanziellen Ressourcen schuldig gemacht. Er hat somit eine aktive Rolle gespielt und muss aufgelöst werden. Die Opfer des NSU wurden von rassistisch agierenden Behörden zu Tätern gemacht. Man hat ihnen eine umfassende Aufklärung verweigert, die eigene Beteiligung am mörderischen Rassismus in dieser Gesellschaft vertuscht und rechten Terror systematisch verharmlost. Auch die Frage warum ausgerechnet diese Menschen sterben mussten blieb unbeantwortet und stellt für die Angehörigen bis heute eine massive Belastung da.“

Die heutigen Straßenumbenennungen sind die geringste Form der Sichtbarmachung rassistischer Gewalt. Und sie stellen die mindeste Form des Respekts dar, der den Opfern des NSU und ihren Angehörigen erbracht werden kann. Dass nach wenigen Stunden die Straßenschilder mit den Namen des NSU abmonitiert wurden, steht exemplarisch für den Umgang mit den Opfern des NSU. Auch wenn der NSU nach bisherigem Kenntnisstand in Sachsen-Anhalt keinen rassistisch motivierten Mord oder Anschlagsversuch beging, stellen sich viele Fragen, die bis heute nicht hinreichend aufgeklärt sind. So wurde das breite Unterstützer*innen-Netzwerk des NSU nicht ermittelt, von dem auch Teile in Sachsen-Anhalt vermutet werden. Zudem sind zahlreiche der potentiellen Anschlags- und Attentatsziele von der NSU-Todesliste in Sachsen-Anhalt zu verorten, die das Trio nicht alleine gesammelt haben kann.

Die Interventionistische Linke fordert, dass in Sachsen-Anhalt endlich ein Untersuchungsausschuss im Landtag zur Aufklärung der regionalen NSU-Verbindungen eingerichtet wird. Auch nach fünf Jahren Prozess in München darf kein Schlussstrich gezogen werden. Mit der Demonstration „Kein Schlussstrich“ der Gruppe „NSU-Komplex auflösen Halle“ am morgigen Mittwoch, den 11. Juli 2018 soll dies auch in Halle öffentlich eingefordert werden. Die Interventionistische Linke ruft dazu auf, sich an der Demonstration, die um 21 Uhr auf dem Marktplatz startet, zu beteiligen.

A.-Özüdoğru-Str. / Harz
S.-Taşköprü-Str. / Harz
S.-Taşköprü-Str. / Geiststraße
M.-Kubaşık-Str. / August-Bebel-Straße
Enver-Şimşek-Str. / Habil-Kılıç-Platz
Halit-Yozgat-Allee / Schleiermacherstraße
Halit-Yozgat-Allee / Ludwig-Wucherer-Straße
M.-Turgut-Str. / Schleiermacherstraße
T.-Boulgarides-Str. / Ludwig-Wucherer-Straße
Habil-Kılıç-Platz / Martha-Brautzsch-Straße
M.-Kiesewetter-Str. / Geiststraße
M.-Kiesewetter-Str. / Harz
İsmail- Yaşar-Str. / Harz
İsmail- Yaşar-Str. / Adam-Kuckhoff-Straße
A.-Özüdoğru-Str. / Adam-Kuckhoff-Straße

Climate Justice Now!

Info- und Mobi-Vortrag zu Aktionen und Camps für Klimagerechtigkeit

„Ohne die Überwindung des Kapitalismus, seinem Wachstumszwang und Ausbeutungsmechanismen, ist weder eine ernstzunehmende Bekämpfung der Klimakrise noch globale soziale Gerechtigkeit möglich.“ Bündnis Ende Gelände, 2017

Der Meeresspiegel steigt, Dürren nehmen zu und immer öfter versinkt die Welt im Chaos. Viele Menschen verlieren schon jetzt ihre Lebensgrundlage. Dass der Klimawandel vor der Tür steht, ist nicht mehr zu leugnen.
Doch was tun? Mit dem Rad zur Arbeit und Bio kaufen? Das alleine reicht nicht aus. Auch unsere Regierungen lassen uns im Stich und halten ihre selbstgesteckten Ziele nicht ein. Deswegen liegt es an uns, Widerstand gegen fossile Energieträger zu leisten, Sand ins Getriebe des Wirtschaftssystems zu streuen und schon heute an den Alternativen für ein besseres Morgen zu basteln.

In dem Vortrag wollen wir aufzeigen, was Klimawandel mit Kapitalismus zu tun hat und wie wir mit Klimacamps gegen Braunkohle kämpfen können. Wir wollen gemeinsam Aktionsformen des Zivilen Ungehorsams diskutieren und euch über „Safe the dates“ für dieses Jahr informieren.

Die Veranstaltung wird organisiert von Klimacamp im Rheinland und IL Halle.

Info- und Mobi-Vortrag zu Aktionen und Camps für Klimagerechtigkeit am 21.06.18 um
18 Uhr im SSR, Steintor-Campus Halle (Saale)

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Ausschlussklausel:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Leerstand markieren, Wohnraum vergesellschaften!

Fahrradrallye zu Leerstand in Halle (Saale)

Im Rahmen der Aktionswoche im soziokulturellen Zentrum „Hasi“ lud die AG Soziale Kämpfe der Interventionistischen Linken Halle heute Nachmittag (3. Juni) zu einer Fahrradrallye ein, bei der 24 leerstehende Häuser Häuser im gesamten Stadtgebiet mit Sprühkreide markiert und Passant*innen mit Flyern auf Leerstand aufmerksam gemacht wurden.

Ziel der Aktion war es den Widerspruch von steigenden Mieten einerseits und einer Leerstandsquote von 11,4% andererseits aufzuzeigen. Somit ist Halle bundesweit eine der Städte mit dem meisten Leerstand und der geringsten sozialen Durchmischung.1)

Dieser Umstand ist einer Wohnpolitik geschuldet, die sich an ökonomischen Interessen und nicht der Teilhabe aller orientiert. Hannah Weber von der IL Halle dazu: „Die Stadt hat über Jahre den Wohnraum durch Rückbau künstlich verknappt bis nun endlich die Mieten steigen und Halle nun auch für Investor*innen interessant wird. Dadurch werden Mieter*innen sowie soziale Freiräume, wie die Hasi, aus dem Stadtkern verdrängt.“

Die IL Halle fordert daher die Vergesellschaftung und Demokratisierung von Wohnraum und arbeitet hierfür ,mit vielen Bündnissen, Gruppen und Privatpersonen in Halle und der gesamten Bundesrepublik zusammen.

Hannah Weber hierzu: „Die Bewohnenden sollen selbst über ihren Wohnraum bestimmen können. Das kann in Form von Hausprojekten wie dem Mietshaus-Syndikat oder Besetzungen entstehen. Um die strukturelle Wohnungskrise zu überwinden, braucht es allerdings umfassende Veränderungen: Wohnnraum muss dem Markt entzogen und vergesellschaftet werden. Dazu gehören einerseits politische Mittel, wie Enteignungen und eine neue Wohngemeinnützigkeit. Andererseits müssen die städtischen Bauunternehmen endlich basisdemokratisch organisiert und alternative Wohnformen gefördert werden.“

Die heutige Aktion ist bei Passant*innen auf breite Unterstützung gestoßen. Sie hat gezeigt, dass auch in Halle Wohnungsknappheit und zunehmende Mietlasten die Menschen treffen und eine solidarische Stadtpolitik notwendig ist.

1)

https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2017-07/Zensus_2011_GWZ.pdf

https://bibliothek.wzb.eu/pdf/2018/p18-001.pdf